Weltenbau-Tipps: Inspiration

Wie du deiner Welt die richtige Geschmacksrichtung verpasst

Was haben die Welten von „Shadow & Bone“, „Avatar: Der Herr der Elemente“ und „The Witcher“ gemeinsam? Erstmal gar nix. Und dann doch mehr, als es den Anschein macht: Denn sie alle wurden mit einheitlicher Inspirationsquelle gebaut und haben deshalb eine bestimmte „Geschmacksrichtung“. Du willst das auch? In diesem Blogbeitrag erfährst du alles, was du dafür wissen musst!

21. März 2024

Inhalt

Lesende lieben es, so richtig in fiktiven Welten zu versinken. Wenn in deinem Roman allerdings der edle Ritter in seiner Kettenrüstung mit dem Samuraischwert auf dem Quetzalcoatl reitet, um die bösartige Banshee in der afrikanischen Steppe zu jagen, bist du entweder ein Weltenbau-Genie oder es ist etwas schiefgelaufen. Wild durcheinandergewürfelte Ideen funktionieren fast nie: Um sich verlieren zu können, brauchen deine Lesenden eine logische, authentische, detaillierte und vor allem einheitliche Darstellung deiner Welt.
Damit diese Anforderungen nicht zum Hindernis werden und deine Lesenden ganz in deine Welt abtauchen können, lohnt es sich, schon früh deine Inspiration in die richtige Richtung zu lenken – und dafür gibt es einen Trick.

Ein Samurai-Ritter-Quetzalcoatl-Reiter in Afrika.
Die Idee war so absurd, dass nichtmal die KI von Canva alle Aspekte unterbringen konnte.

Mal ganz von vorn, was ist eigentlich Inspiration?

Der Wikipedia-Artikel zum Thema Inspiration langweilt uns erstmal mit einem Hinweis auf die Wortherkunft: Achtung, Triggerwarnung an alle Latein-Phobiker: Das Wort haben die alten Römer erfunden. Es kommt von in, also „hinein“, und spirare, „hauchen“, bedeutet also „Einhauchen“.
Nein, ich will nicht (nur) mit  meinen Lateinkenntnissen flexen, ich will auf folgende Frage hinaus:

Was wird hier eigentlich wem eingehaucht?

Das „Was“ ist klar, das ist die Idee, die der Inspiration folgt.
Die Frage ist, wer hier eigentlich haucht. Die Inspiration muss eine Quelle haben. In diesem Beitrag geht es weniger darum, zu wissen, was deine Inspirationsquelle ist, sondern darum, aktiv zu steuern, woher deine Ideen kommen.

Mit der richtigen Geschmacksrichtung zur Einheitlichkeit

Um eine ganze Welt mit möglichst vielen Details zu erschaffen, brauchen wir auch viele Ideen. Die kannst du natürlich aus vielen unterschiedlichen Richtungen nehmen – aber wie du in der Einleitung gesehen hast, kann das schnell schief gehen.
Entscheidend beim Weltenbau ist, dass alle Elemente deiner Welt bei deinen Lesenden das gleiche Gefühl erzeugen. Und wie beim Kochen müssen wir alle Zutaten aufeinander abstimmen, damit das Gericht am Ende gut schmeckt.
Lass mich dir ein Geheimnis verraten, das für das Kochen wie für den Weltenbau gilt: Wenn du dir vorher eine Geschmacksrichtung überlegst, die dein Gericht beziehungsweise deine Welt haben soll, kannst du so deine Inspiration lenken.

Die Mischung macht’s! Immer schön alles aufeinander abstimmen.

Du wirst dir ja wohl kaum einen Satz indischer Gewürze kaufen, wenn du italienisch kochen willst, oder?
Beim Weltenbau funktioniert das ähnlich: Sollen deine Lesenden sich fühlen wie im europäischen Mittelalter? Erleben sie in deiner Geschichte die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts? Oder schwebt dir etwas traditionell Geprägtes wie das feudale Japan vor?

Gewürze für die Welt: Was erzeugt eigentlich den Geschmack?

Wenn du eine Geschmacksrichtung festgelegt hast, brauchst du sogenannte „Assoziationselemente“, also Elemente, bei denen deine Lesenden sofort ans richtige Setting denken.
Ein paar Beispiele:

  • Das Ross unter mir tänzelte auf der Stelle, unbeeindruckt vom beachtlichen Gewicht meiner Kettenrüstung. Ich klappte das Visier meines Helms herunter und Metall kratzte auf Holz, so wie ich die Lanze in Position brachte. Mein Bruder würde sein blaues Wunder erleben, der Thron war so gut wie mein!
  • Victoria raffte ihre Röcke und trat entschlossen gegen den großen Hebel, woraufhin sich das schnaufende Ungetüm aus Stahl in Bewegung setzte. Das plötzliche Zischen des Ventils war ihre einzige Warnung, sich unter einem Strahl austretenden Dampfes hinwegzuducken, der beinahe ihre blasse Haut verbrüht hätte.
  • Elegant wie eine fallende Kirschblüte ließ sie sich auf der Tatami-Matte nieder. Sie griff nach der Kanne mit dem heißen Wasser, wobei die Perlen an ihren Haarnadeln zart klimperten. Beim Aufgießen des Tees rutschte der Ärmel ihres Kimono ein Stück nach oben und ich kam in den Genuss, einen Blick auf ihr elegantes Handgelenk erhaschen zu können.

Assoziationselemente sind das Gewürz deiner Welt. Richtig eingesetzt werfen sie deine Lesenden in das richtige Setting, ohne dass du es explizit benennen musst!

Im ersten Beispiel sind wir sofort auf einem mittelalterlichen Turnierplatz. Im zweiten wird klar (oder eher mit dem Zaunpfahl eingeprügelt), dass wir uns im viktorianischen England mitten in der industriellen Revolution befinden. Und im dritten Beispiel finden wir uns in einer japanischen Teestube wieder.
Jetzt ein kleiner Tipp für alle Fantasy-Schreiberlinge: Es ist völlig egal, ob sich im ersten Beispiel zwei Zwerge duellieren, in Beispiel zwei eine Vampirin ihren Clan beschützt oder die feine Dame im dritten Beispiel eigentlich eine seelenraubende Dämonin ist. Die Geschmacksrichtung des Settings bleibt immer die gleiche. Dafür sorgen die Assoziationselemente, die ich dir in den Beispielen kursiv markiert habe.

Wie findest du Elemente für deine Geschmacksrichtung?

Schritt 1: Geschmacksrichtung festlegen

  • Überlege dir eine Entwicklungsstufe, die dem Technologiestand deiner Welt entsprechen soll (Steinzeit, Antike, Mittelalter, Neuzeit, Aufklärung, Moderne, etc.)
  • Suche dir einen Landes- oder Kulturkreis aus, der deine Welt beeinflussen soll

Anfangs sprach ich davon, dass die Welten von „Shadow & Bone“, „Avatar: Der Herr der Elemente“ und „The Witcher“ alle einheitlich auf einer abgegrenzten Inspirationsquelle basieren. „Shadow & Bone“ hat sich ein russisch inspiriertes Setting ähnlich dem ersten Weltkrieg zum Vorbild genommen, „Avatar“ basiert auf Einflüssen ostasiatischer Kultur sowie teilweise der Kultur der Inuit. „The Witcher“ spielt in einer fantastischen Welt, die Elemente des europäischen Mittelalters mit der Sagen- und Mythenwelt Osteuropas verbindet.

Deine Welt wird vielseitiger und authentischer wirken, wenn du dir für verschiedene Regionen, Nationen oder Völker mehrere Landes- und Kulturkreise zum Vorbild nimmst!

Schritt 2: Bereite Fragen- und Stichwortsammlungen vor

  • Historische Ereignisse und Konflikte
  • Geschichten, Mythen, Legenden
  • Wie leb(t)en die Menschen?
  • Wie bau(t)en die Menschen?
  • Mit welchen Waffen / Taktiken kämpf(t)en sie?
  • Etc.

Falls du Probleme hast, Stichworte für deine Liste zu finden, gibt es online viele Fragenkataloge mit teilweise hunderten Fragen, die dir bei deinem Worldbuilding helfen können!

Schritt 3: Konsumiere viele Inhalte zu deinen Fragen und Stichworten

Vielleicht fragst du dich jetzt, wo um alles in der Welt du so viel zu deiner Geschmacksrichtung konsumieren sollst. Ja, ich weiß, alle hassen diese Antwort: „Es kommt darauf an“, aber das tut es – nämlich darauf, welchen Anspruch du an deine Welt hast.

Inspirationsquellen für Wissenschafts-Nerds (wie mich)

Je nachdem, was du mit deiner Welt vorhast, brauchst du die richtigen Quellen.

Wenn es dir wichtig ist, dass deine Welt sich möglichst nah an der Realität bewegt, solltest du viele wissenschaftliche Quellen heranziehen.
Am besten lässt du dich dafür ganz Old-School in deiner örtlichen Bibliothek nieder. Ein Vorteil von Bibliotheken ist, dass zu bestimmten Zeitperioden (die deiner Geschmacksrichtung entsprechen) Werke von verschiedenen Autor:innen in den Regalen stehen. Dadurch kannst du dein Thema von unterschiedlichen Perspektiven betrachten, die dich auf alle möglichen Ideen bringen können.

In Bibliotheken findest du Werke von verschiedenen Autor:innen und kannst somit dein Thema aus verschiedenen Perspektiven erforschen!

Kleiner Nachteil dabei: Wenn du dir als Geschmacksrichtung ein Nischenthema ausgesucht hast, kann es sein, dass es in deiner Bibliothek nicht allzu viele Werke dazu zu finden gibt. Beispielsweise gibt es in deutschen Bibliotheken unendlich viel zum europäischen Mittelalter – klar, als Europäer interessieren sich die meisten Bibliotheksgänger für die eigene Geschichte, die im Übrigen auch ziemlich gut erforscht ist.
Was aber, wenn du dir eine asiatischen Geschmacksrichtung ausgesucht hast? Willst du herausfinden, wie beispielsweise die ländliche Bevölkerung während der Tokugawa-Zeit in Japan gelebt hat, dürfte der Literaturbestand in deiner Bibliothek recht dünn sein, wenn du überhaupt etwas findest.
Empfehlen kann ich da (aus  meiner Studienzeit) entweder Online-Bibliotheken für wissenschaftliche Veröffentlichungen wie JSTOR (www.jstor.org) oder Wissenschaftsverlage wie DeGruyter (www.degruyter.com). Nicht erschrecken: Die meisten Werke auf diesen Seiten kosten relativ viel Geld, allerdings haben viele (Uni-)Bibliotheken separate Räume mit Computern, über die du auf diese Veröffentlichungen zugreifen kannst. Am besten fragst du einfach mal die Bibliotheksmitarbeitenden. Wenn dir die englische Sprache liegt, kannst du auch ausgiebig in der Encyclopedia Britannica (www.britannica.com, englisch) schmökern, eine Art wissenschaftliches Wikipedia.

Wenn du’s mit der Wissenschaftlichkeit nicht ganz so eng siehst

Es soll nicht ganz so hart an der wissenschaftlichen Faktenlage kleben, weil du sowieso dein eigenes Ding machst und nur ein paar Inspirationsfunken brauchst? Super. Dann kannst du so ziemlich alles konsumieren, was mit deiner Geschmacksrichtung zu tun hat.
Dafür eignen sich Mediatheken wie die vom ZDF super (persönlich mag ich die Reihe Terra X ziemlich gern, ich bin ein kleiner Doku-Freak), du kannst natürlich auch YouTube-Videos und alles Mögliche an anderen historischen, kulturellen, politischen oder anderen Dokumentationen anschauen. Die darin vermittelten Infos sind je nach Quelle meist recht zuverlässig, aber sie sind nicht immer auf dem neusten Stand und beinhalten gelegentlich Missverständnisse, die die Forschung längst aus der Welt geräumt hat. Ein großer Vorteil von Dokumentationen ist, dass du durch die Aufarbeitung mit Bild und Ton einen ziemlich guten Eindruck von der Stimmung bekommen kannst.
Wenn Videos nicht so dein Ding sind und du, wie ich, lieber liest, dann möchte ich dir gern meine absolute Lieblingsbeschäftigung vorstellen: Wikipedia-Diving. Dabei muss man ein bisschen aufmerksam bleiben, weil Menschen einfach Menschen sind und du gelegentlich mal über einen Troll-Artikel stolpern wirst – aber über die Verlinkungen in den Artikeln oder den darunter verlinkten Weiterleitungen, vorgeschlagenen Beiträgen und auch den Literatur-Quellen des Artikels selbst kannst du unglaublich viel über Themen deiner Geschmacksrichtung erfahren. Es gibt kaum etwas, wozu es auf Wikipedia keinen Artikel gibt.

Beim Wikipedia-Diving kannst du über Verlinkungen im Artikel und Vorschlägen sowie in den Artikel-Quellen alles Mögliche lernen, was mit deinem Thema zusammenhängt!

Kleine Checkliste für gute Wikipedia-Artikel:

  • Die Sprache: Gute Artikel sind sprachlich auf einem recht hohen Niveau und in neutraler Sprache verfasst. Ist das Thema sehr umgangssprachlich oder reißerisch ausgeführt und du hast das Gefühl, dass hier eine Meinung vermittelt werden soll, kann es sein, dass hier keine Fachperson am Werk war.
  • Die Quellen: Wie es in Fachtexten üblich ist, haben auch gute Artikel Quellenangaben und das in ihnen enthaltene Wissen ist nicht einfach aus der Luft gegriffen. Zu wissen, woher das Wissen kommt ist auch deshalb wichtig, weil man natürlich immer möglichst neutrale und nicht irgendwie „gefärbte“ Quellen konsumieren sollte, um sich seine eigene Meinung bilden zu können.
  • Die Metainformationen: Bei jedem Wikipedia-Artikel kannst du ganz unten Informationen zur Veröffentlichung des Artikels einsehen. Die Metainformationen verraten dir das Datum, an dem der Artikel das letzte Mal bearbeitet wurde, sowie eine Abrufstatistik und Statistik darüber, welche Autor:innen wie viel zu diesem Artikel beigetragen haben. Sehr alte Artikel enthalten wahrscheinlich auch einen veralteten Forschungsstand, während kürzlich bearbeitete (nicht immer, aber meist) auch aktuellere Informationen enthalten. Über die Autor:innenstatistik kannst du dir die Profile der Autor:innen ansehen, in denen du meist etwas Information über sie findest und Hinweise darauf, woran sie sonst noch mitgewirkt haben.

Gute Artikel erkennt man an formaler, neutraler Sprache sowie vertrauenswürdigen Quellen. Sie sind meist aktuell gehalten und stammen von Autor:innen, die auch an anderen guten Artikeln mitgewirkt haben.

Neues durch Bekanntes als echt unterschummeln

Du kannst dir noch so eine großartige, bunte, wilde, verrückte Welt ausdenken, die in sich logisch, detailliert, und einheitlich ist – wenn es nichts darin gibt, was deine Lesenden wiedererkennen, werden sie sich schwer tun, hineinzufinden.
Menschen sind Gewohnheitstiere. Alles, was sie nicht kennen, löst erstmal Befremdung aus. Daher macht es Sinn, all das von dir konsumierte Material zu nutzen, um mit dem Bekannten Brücken zum Unbekannten zu schlagen.

Schlage Brücken zwischen Fantasie und Realität.

Ein Konflikt zwischen Elfen und Zwergen beispielsweise, der davon herrührt, dass sich Elfen aufgrund ihrer Körpergröße überlegen fühlen? Er ist geboren aus der Evolution in unserer Welt: In der Steinzeit war es vorteilhaft, längere Beine zu haben, um schneller vor Raubtieren zu fliehen. Außerdem geht Größe oft mit Körperkraft einher, sodass größere Personen kleineren ohne Hilfsmittel in Konflikten überlegen sind.
Das führt dazu, dass wir auch heute noch instinktiv annehmen, dass große Personen kleinen überlegen sind (was natürlich nicht immer der Fall ist). Auch wissen die meisten, wie es sich anfühlt, kleiner zu sein als eine andere Person und dieser somit unterlegen zu sein. Der Konflikt zwischen Elfen und Zwergen, also fiktiven Wesen, ist für uns nachvollziehbar, weil er auf unserer evolutionären Programmierung sowie Erfahrungen in der realen Welt basiert.

Alles, was wir lesen, vergleichen wir mit dem, was wir schon kennen – und wenn es nicht übereinstimmt, dann bringt uns das ganz schön aus dem Konzept!

Je mehr dieser Brücken du schlägst und je mehr sich deine Lesenden in deiner Welt durch Erfahrungen in ihrer eigenen Lebensrealität selbst erschließen können, desto häufiger haben sie das Gefühl „Theoretisch könnte das wirklich so sein“ – und dadurch wirkt deine Welt authentisch. Je dichter das Netz aus Verknüpfungen unserer und deiner Welt ist, desto eher werden deine Lesenden vergessen, dass sie eigentlich gar nicht real ist.

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter – effektives Recherchieren

Okay, der Inspirations-Flow ist entfesselt und du stürzt dich voller Wonne in deinen Info-Konsum. Die Ideen sprudeln nur so aus dir heraus und deine Welt füllt sich immer mehr mit Wesen, Orten, Personen, Kulturen, Gebäude, Kleidung, Sprachen, etc.
Alle Schreibenden kennen das: Genauso wie sich Lesende gern in Bücherwelten verlieren, können wir uns in unserer Recherche zum Weltenbau verlieren. Mit dem einzigen Unterschied, dass das Buch irgendwann endet – das Internet nicht (und auch alle Bücher in einer Bibliothek auszulesen ist unmöglich, möchte ich behaupten).

Man kann unendlich tief in die Recherche abtauchen – aber man sollte nicht vergessen, ab und zu für Luft nach oben zu kommen!

Ganz besonders bei Themen, die uns interessieren und über die wir immer mehr wissen wollen, kann es sein, dass wir Stunden über Stunden damit verbringen, Inhalte dazu zu konsumieren. Hier ist noch eine Weiterleitung, die mich interessiert, da ist ein weiterführender Artikel, der wertvolle Infos enthalten könnte. Und diese Dokumentation klingt auch ziemlich interessant. Verpasse ich etwas, wenn ich das Buch jetzt nicht durchblättere?
Schwupp, fünf Uhr morgens. (Oder Schließzeit der Bibliothek, solltest du dich tatsächlich in eine Bücherhölle gewagt haben.) Besonders ärgerlich ist das, wenn man nicht hauptberuflich Autor:in ist und wertvolle Schreibzeit komplett mit spannenden, aber für deine Welt wenig bis gar nicht relevanten Inhalten verbaselt.
Am besten nimmst du dir für jede Recherchesitzung eine einzige Frage aus dem Fragenkatalog für deinen Weltenbau und klickst nur auf Inhalte (oder liest Bücher) zu einem ganz bestimmten Aspekt. In der wissenschaftlichen Recherche nennt man das eine „spezifische Forschungsfrage“. Diese Eingrenzung kann dir helfen, das gefundene Material als relevant oder irrelevant zu bewerten und so deine Suche effektiver zu gestalten.
Ein weiteres effektives Mittel sind Leselisten: Notiere dir Artikel bzw. Bücher, die dich interessieren, die aber nicht zu deinem aktuellen Recherchevorhaben passen. Am besten schreibst du dir nicht nur Titel, Autor und Weblink auf (oder Seitenzahl bzw. Regal, in dem du es gefunden hast), sondern auch eine kurze Notiz zum Inhalt und wofür du es verwenden willst. So weißt du auch in der nächsten Recherchesitzung noch, wo du weiter machen wolltest und verlierst nichts.

Zusammenfassung

Inspiration hat immer eine Quelle, was bedeutet, dass du steuern kannst, woher deine Ideen kommen. Indem du dir vorher überlegst, welche Geschmacksrichtung deine Welt haben soll, kannst du gezielt nach Assoziationselementen suchen – die werfen deine Lesenden direkt ins richtige Welt-Setting.
Diese Elemente findest du, indem du Inhalte zu deiner Geschmacksrichtung konsumierst. Das können entweder wissenschaftliche Veröffentlichungen wie Artikel in Büchern und Fachzeitschriften sein (aus lokalen bzw. Online-Bibliotheken), oder weniger wissenschaftliche Quellen wie Dokumentationen, YouTube, Wikipedia oder andere Websites.
Bekanntes, das du in deine fiktive Welt einbaust, hilft dir dabei, sie mit unserer Welt zu verbinden und sie so deinen Lesenden als authentisch zu präsentieren.
Damit du dich nicht in der Recherche verlierst, solltest du dein Recherchethema in jeder Sitzung möglichst spezifisch eingrenzen. Eine Leseliste hilft dir, dabei nicht den Überblick zu verlieren.

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